Vor kurzem stand ich vor der Aufgabe, einen virtuellen Fileserver unter Windows Server 2008 R2 einzurichten, der knapp 12TB an Daten verwalten sollte (in einer großen Partition). Das Szenario hätte ich mir nicht schwer vorgestellt, da dank GPT (GUID Partition Table) auch große NTFS-Partitionen jenseits der 2TB-Grenze eingerichtet und verwaltet werden können. Trotzdem stieß ich auf mehrere Probleme, die ich hier beschreiben möchte.
Aufbau der Testumgebung:
- ein physikalischer Server mit RAID6 über 8x 2TB-Festplatten (= 12TB Nutzkapazität). Das Raid wurde in drei Festplattenpartitionen aufgeteilt, die für Betriebssysteme als separate Festplatten angezeigt werden: 1x Boot-Festplatte, 1x Festplatte für VMwareguest, 1x Daten-Festplatte (~10TB)
- als Virtualisierungshost ist ein Windows Server 2008 R2, 64bit im Einsatz
- als Virtualisierungssoftware wurde VMware Workstation 7 genommen
- VMware wurde so konfiguriert, dass in der virtuellen Umgebung Windows Server 2008 R2, 64bit eingerichtet ist. Der Server soll als Fileserver genutzt werden.
Probleme:
Während der Erstellung der VM gab es die erste Hürde. VMware unterstützt unter Windows Server 2008 R2 scheinbar keine RAW-Festplatten mehr. Der ursprüngliche Gedanke war es. VMware direkt auf die Festplatte zugreifen zu lassen, die als Datenplatte dient.
Als zweite Möglichkeit würde nur eine virtuelle Festplatte übrig bleiben (VMDK), die jedoch maximal 2TB groß werden kann (Problem von NTFS; Größenbeschränkung in VMware).
Lösungen:
Auf der Suche nach Lösungen bin ich auf das iSCSI-Produkt von StarWind gestoßen. Diese Software kann physikalische Hardware/Festplatten als iSCSI-Device über das Netzwerk zur Verfügung stellen.
Die Installation war sehr einfach, lediglich der iSCSI-Initiator von Microsoft (im Betriebssystem integriert) musste nachinstalliert werden.
Anschließend kann man über die Management-Software von Starwind eine Festplatte aussuchen, diese als iSCSI-Device freigeben, evtl. noch Berechtigungen setzen und das wars!
Im virtuellen Server habe ich den iSCSI-Initiator installiert und die Verbindung zur Host hergestellt. Das hat einfach geklappt und für das virtuelle Betriebssystem verhält sich die iSCSI-Festplatte wie eine direkt angeschlossene Festplatte.
Erfahrungen mit StarWind:
Die zunächst eingesetzt Version hatte das Problem, dass nach 7-10 Tage das iSCSI-Laufwerk nicht mehr erreichbar war. Nach dem Update auf 5.4.0.1599 gab es das Problem nicht mehr.
Die Performance über iSCSI in der eingesetzten Umgebung ist zufriedenstellend, jedoch nicht so schnell, wie direkt unterstützte physikalische Festplatten von VMware. Da es jedoch keine Alternative für große physikalische Festplatten gibt, ist die Software von StarWind sehr zu empfehlen.
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Hallo Henry,
AntwortenLöschenvarum hast Du nicht einfach einen 1GB USB-Stick genommen und darauf den vSphere/ESXi gepackt. Wenn der RAID-Controller von VM-Ware unterstützt wird, kannste den nämlich einem Gast komplett durchreichen ... so das zwar der Server virtuell ist aber der Plattenverbund im Livebetrieb läuft - dadurch keine Performanceverluste ... aber ich denke, das hängt stark von der verwendeten Server-Hardware ab ... mit einem Dell PowerEdge T610 und 2 PERC6i oder PERC6E geht das jedenfalls
Gruß Heiko
Hallo Heiko, vielen Dank für den Tipp. Ich werde das demnächst austesten. Es kommt ein Areca RAID-Controller zum Einsatz, der eine VMware Zertifizierung hat. Weißt Du, ob der RAID-Controller auch mehreren unterschiedlichen Hosts durchgereicht werden kann?
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